Zukunftsfähigkeit? Recycling? Bio? Regional? Transparenz? Langlebigkeit? Innovation? Die Spanne der Bedeutung für uns ganz persönlich ist stark vom Stellenwert in Gruppen abhängig. Welche Möglichkeiten und Räume habe ich, nachhaltig zu handeln, zu konsumieren, zu produzieren und zu leben? Wo fange ich an?
Vielleicht hilft eine individuelle Fragestellung, die ich euch heute mit meiner Antwort mitgeben möchte. Es folgen Weitere aus unserem Team, seid gespannt!
Ich habe mich gefragt: Was bedeutet Nachhaltigkeit für meine Generation?
Wir denken darüber nach, was wir jetzt tun, um schon bald zu erkennen, dass wir eine ganze Menge Potenzial haben. Nachhaltigkeit entsteht aus Normen und Werten, die eine Gesellschaft prägen. Hast du deine Werte schon einmal hinterfragt? Und wenn ja, kannst du dir vorstellen, dass diese so weitergelebt werden sollten?
Ich gehe davon aus, dass wir alle bestimmte Werte aus den jeweiligen Generationen unserer Eltern und Großeltern mitnehmen. Gleichzeitig sind wir hier so stark privilegiert, dass wir ruhig auch unsere eigenen Werte entwickeln dürfen, weil wir intuitiv wissen, was uns gut tut. Und das tut dann auch wieder unseren Kindern, Enkeln, Freunden, Bekannten, unserer Familie gut. Davon sind wir alle überzeugt. Die Grenzen unserer Überzeugungen, auch dem Phänomen der Nutzenmaximierung von Individuen „geschuldet“ , zeigen sich in Kriegen, Wirtschaftskrisen und (un)vorhersehbaren Umweltereignissen. Gleichzeitig sehen wir Potenziale, eine Art Aufwachen, Möglichkeiten neuer Herangehensweisen, Geschäftsmodelle und Blickwinkel.
In der Gesundheitsforschung spricht man von Pathogenese, die der Frage nach geht: Warum und woran erkranken Menschen und wie kann die Medizin helfen? Unsere Welt ist ebenso „erkrankt“ und wir versuchen mit dem Bepflastern von Wunden- in der Nachhaltigkeit, überspitzt, wohl eher mit dem Verstecken von Atommüll die „Krankheit“ aufzuhalten. Währenddessen Salutogenese, ein Konzept entwickelt von Aaron Antonovsky (Soziologe), die Gesundheit und Krankheit des menschlichen Körpers in Waage hält und nach Lösungen sucht, die Gesundheit zu erhalten und zu fördern. Für mich übersetzt, bedeutet das so viel wie: Du darfst deinen eigenen Nutzen ruhig maximieren aber dein Körper hat auch Grenzen und er lässt es dich spüren.
Nachhaltigkeit hält die Waagschale möglichst ausgeglichen, wenn wir unseren eigenen Nutzen maximieren ohne dabei die Nächsten, unsere Umwelt und die Wirtschaft zu stark ins Schwanken zu bringen und deren Nutzen unberücksichtigt lassen. Der eigene Nutzen ist dabei ziemlich individuell und auch abhängig von Ressourcen, Normen und Werten.
Wie schaffen wir es also zu begreifen, das wir die Grundlagen vom Leben auf der Erde schon in uns tragen, unsere Werte, Ressourcen und Möglichkeiten bei der Entscheidungsfindung für uns selbst und im Rahmen unserer eignen Grenzen berücksichtigen und wertschätzend mit uns und unserer Umwelt umgehen, um die Waage zu halten, die nicht nur uns selbst nützlich ist, sondern die auch unsere Nächsten wieder zum Vorbild haben? Indem wir uns austauschen uns vernetzen, positive Erfahrungen teilen und uns bestärken, dass wir das Richtige tun, wenn wir aufeinander achten, uns als Menschen wertschätzen, unser Potenzial erkennen und daraus unsere Leidenschaften entwickeln.
Wenn wir die Erde in ihrem Kreislauf betrachten und nicht nur linear nach oben zu den Sternen schauen, sehen wir ganz wundervolle Prozesse, die ganz von allein ablaufen. Nehmt das wahr und wertschätzt diese unglaublich wichtigen Prozesse, die uns alle am Leben halten, dann haben wir alle viel gekonnt.
Inspiriert?
Schön!
Madlien, Mama von 2 Kindern, Wendekind
